gestern nachmittag war es soweit pickerl-termin beim zahnarzt. genauer gesagt zahnhygiene-waschen, schleifen, polieren.
so sitze ich zuvor im warteraum und blättere einhändig in der wienerin. eine ältere ausgabe. beim artikel "ich mach's mir selbst" blieb ich hängen. ich lese etwas über butt-plugs beim staubsaugen, weinflaschenhälse, die perfekt dafür wären, und eine holde, die sich mit einer elektrischen zahnbürste durch einen waschlappen bürstet. mitten drin wurde ich aufgerufen.
es war schrecklich. ich wurde von einer älteren, dicklichen dame bedient, die zwar echt nett und freundlich war, aber aussah wie eine von diesen kampflesben oder sportlehrerinnen in einem dieser seltsamen highschool-filmchen.
schrecklich war es deshalb, weil ich bei dem schleifgeräusch und dem dazugehörigen gerät immer an die frau mit der elektrozahnbürste denken mußte und ich die vermutung aufstellte, dass meine hygienesadistin mit sicherheit ein solches schleifding zu hause im bad rumliegen hat.
es war wie bei einem katastrophalen unfall bei dem man nicht wegsehen kann. einmal dieser gedanke und er ging nicht mehr weg. ich bin krank im kopf und habe 30 minuten gelitten wie ein hund.

ich habe jetzt blitzblanke beißerchen und die erkenntnis, dass wienerin lesen nicht gut für mich ist. es schadet mir sogar.

ich bin ja ein kleiner chaot und erinnerne mich nur an die essentiellen dinge des lebens, die da wären:
- einschlafen
- aufwachen
- rechtzeitig notdurft verrichten.

so weit so gut. aber was hat mich bloß dazu bewogen eine nespressomaschine zu kaufen? nun 3 wochen in betrieb und die ständige angst im nacken beim nach unten in die küche gehen, ob da noch so eine kleine schwarze kapsel übrig ist. ich halt diesen morgendlichen stress nicht mehr aus.
ich will das nicht mehr, ich will mein altes leben wieder!!
eben noch frisch geduscht und 20 stufen später schon klebrigen angstschweiss an stirn und rücken. ist vergleichbar mit der situation spät nachts, wenn man unten einen einbrecher vermutet und in unterhose (ich will nicht nackt sterben) und erweiterten pupillen langsam abwärts schleicht um dann die jacke an der garderobe zu überwältigen.

leute, ich vergesse bestimmt rechtzeitig diese kapseln nachzubestellen. mit sicherheit!
und was mach ich dann? wenn ich dann auf entzug bin und randaliere, kommt die cobra wirklich zu mir.
na wenigstens habe ich dann eine unterhose an...

schüler, schülerinnen ... staatsbürger und staatsbürgerinnen ... wähler und wählerinnen...
mich zipft das derart an, unfaßbar.
aus einem gewöhnlichen satz, der in 5 sekunden die lippen des redners verlassen könnte, wird eine einminütige innen-arie. und wenn es mal ganz heftig wird, habe ich den eindruck, dass sich der redner nicht mal daran ER/IN-nern kann was er zu sagen hatte.
ich gehe aber davon aus, dass das so bleiben und nicht wieder in der verbalen versenkungen verschwinden wird.
schüler...bürger...wähler ... und basta. jeder weiß wer gemeint ist, nämlich alle, geschlechterübergreifend. ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sich frauen darüber beschweren würden, außer sie sind von haus aus schizoide emanzen und auf die hört eh keiner.

mensch, es muss aber auch alles verkompliziert werden... ich ekle ich mich jetzt schon vor der heurigen nationalratswahl. solche interviews und reden mag ich gar nicht hören. ich werde den wählen, der normal sprechen kann.